Mitte März starteten wir bei besten Wetterprognosen und sicheren Lawinenbedingungen in eine Skitourendurchquerung in den Stubaier Alpen. 2 Übernachtungen in Winterräumen sind geplant, was bedeutet, die Rucksäcke mit Bedacht zu packen und nur das Nötigste mitzunehmen. Über das Skigebiet des Stubaier Gletschers stiegen wir bis zur Jochdohle auf und es stand die erste Abfahrt an, hinunter zum flachen Plateau unterhalb der Hildesheimer Hütte, wo wieder aufgefellt wurde. Ein kurzer Anstieg brachte uns danach hinauf aufs Gamsplatzl und trotz, dass die Zeit schon gut vorangeschritten war, legten wir eine Pause ein und genossen den traumhaften Ausblick in Richtung der Ötztaler Berge. Dann folgte eine sehr schöne Abfahrt hinunter ins Triebenkar vorbei am Triebenkarsee, bevor noch einmal für die letzten 200hm bis zur Siegerlandhütte die Felle zum Einsatz kamen. Der Winterraum war sehr modern, wir schierten den Ofen an, um es uns gemütlich zu machen. Holz, Decken und Geschirr sind ausreichend vorhanden. Wir beobachteten noch einen herrlichen Sonnenuntergang und dann hieß es Abendessen.
Am nächsten Morgen begrüßte uns nach dem Sonnenaufgang blauer Himmel und es war keine Wolke in Sicht. Mit bestem Wetter ging es auf hinauf zu dem ersten Gipfel, dem Hohen Eis auf 3392 m. Der Weg führte uns östlich an der Scheibenlehnwand vorbei, ein steiles Culoir hinauf, wo wir das erste Mal die Ski auf den Rücken packen mussten und der Eispickel seine Verwendung fand. Nachdem wir das kurze Stück hinaufgestiegen sind, ging es mit Ski die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel. Am Gipfel angekommen frühstückten wir, da wir uns exakt auf der Grenze zu Italien befinden macht sich zu beiden Seiten ein überragendes Bergpanorama auf. Der erste Gipfel war geschafft und es ging zu unserem Tagesgipfelziel weiter. Nach ein paar weiteren einfacheren Höhenmetern standen wir auf 3467 m, der Sonklarspitze. Unser Tagesziel, die Müllerhütte am Rand des Übeltalferners, konnte man vom Gipfel in der Ferne schon erkennen. Die Ski wurden Abfahrt bereit gemacht und voller Freude auf den feinen Powder fuhren wir los. Einige Schwünge später mussten wir leider feststellen, dass unsere vorab geplante Abfahrt so nicht möglich ist. Durch den vielen Neuschnee der vorherigen Woche und die warmen Temperaturen war der Hang mit über 45° Neigung zu gefährdet und sehr anfällig für Lawinen. Wir überprüften am Einstieg noch einmal die Schneeschichten und entschlossen uns, den flachen Weg über den Gletscher nördlich der Schwarzwandspitze zu nehmen. Der weitere Weg führte dann wieder mit Fellen über den flachen Gletscher direkt bis zur Hütte. Die Müllerhütte liegt auf ihren 3148 m eingebettet in der Gletscherlandschaft und bietet wahnsinnige Weitblicke bis zu den Dolomiten. Den kleinen Winterraum teilten wir uns noch mit 2 Irländern und bei guten Gesprächen am kleinen Holzofen wurde es Abends sehr gemütlich.
Am nächsten Morgen begrüßte uns die Sonne wieder und es stand nur ein kurzer Aufstieg gefolgt von einer sehr langen Abfahrt auf dem Programm. Nach einer Gletscherpassage ging es über die kurze steile Südflanke auf den Gipfel des Wilden Freiger 3418m. Die nun bevorstehende lange Abfahrt bringt uns zurück zu unserem Ausgangspunkt, ins Stubaital. Bei super Verhältnissen und Pulverschnee genießen wir den ersten Teil der Abfahrt über den steilen Gletscher. Danach folgte eine flache Passage bevor es nochmal steil und anspruchsvoll Richtung Bsuchalm geht. Im unteren Teil herrschten keine guten Schneebedingungen und eine Abfahrt mit Ski war nur bis zur Bsuchalm möglich. Die letzten Meter ging es zu Fuß bis zum Parkplatz zurück. Zusammengefasst eine wirklich schöne Tour die auf im Winter selten begangene Gipfel führte und einige schöne Abfahrten geboten hat.